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Chronik des Teehandelshauses Dethlefsen & Balk GmbH Hamburg
Teekultur seit 1836
1836 – Unternehmensgründung in der Hamburger Altstadt für den
Importhandel von „Allerei Gewürze und Thee“ durch Gustav C.H.J. Bal(c)k.
Eröffnung eines Einzelhandelsgeschäfts für Tee und Gewürze in der
Admiralitätsstaße 39
Historisch ist, dass bereits im Jahre 1836 Herr
Gustav C.H.J. Bal(c)k, damals noch mit "ck" geschrieben, in der Hamburger
Altstadt, „Neue Burg No. 20“, einen Import-Handel für „Allerlei Gewürze und
Thee“ gründete. Seine Geschäfte gingen so gut, dass bereits im Jahre 1837 ein
Gehilfe eingestellt werden konnte. Noch im selben Jahr wurde die Firma in die
„Admiralitätsstraße 39“ verlegt und zusätzlich ein Einzelhandelsgeschäft für Tee
und Gewürze eröffnet.
1846 – Konzentration auf den Teeimport aus China
Nach und
nach verlegte Gustav C.H.J. Balk den Schwerpunkt seiner Tätigkeit auf den Import
von Tee aus China. China war damals das klassische Teeland.
Wenn wir
heute eine Tasse Chinatee genießen, sollten wir daran denken, dass alles Wissen
um den Tee in China seinen Anfang genommen hat. Dort gehört seit Jahrhunderten
das Teetrinken zu einem Bestandteil der Lebenskunst. Auch der Teeversand von
China war seinerzeit eine handwerkliche Kunst. So stellte man für den Export
hölzerne Kisten her, die mit dichtgeflochtenen Matten aus Hanf verstärkt waren.
Diese Kisten aus Tannen- oder Fichtenholz wurden mit Bleifolie ausgeschlagen
und, wenn sie versandfertig gefüllt waren, mit Reisstrohpapier beklebt und mit
Firnis überstrichen. Schließlich musste der kostbare Inhalt der Kisten ja eine
damals sehr lange Reise unbeschadet überstehen.
Gustav C.H.J. Balk
widmete sich zwischenzeitlich ganz dem Teeimport, obwohl seine Firma immer noch
unter der Bezeichnung „Export und Import von allerlei Gewürzen und Thee“ geführt
wurde. Im Jahre 1846 mietete er in der „Admiralitätsstraße 37“ ein ganzes Haus.
Inzwischen beschäftigte man acht Gehilfen, ein Zeichen für einen guten
Geschäftsverlauf. Auch dieses Domizil entsprach bald nicht mehr den
Erfordernissen und die Firma wurde 1858 zum „Rödingsmarkt 79“
verlegt.
Erstmals verfügte die Firma zu diesem Zeitpunkt über ein
„Banco-Conto“ bei der „Norddeutschen Bank“ unter eigenem Namen. Ein eigenes
Bankkonto zu besitzen war damals keine Selbstverständlichkeit, sondern eher eine
Ehre für ein Handelsunternehmen.
1870 – Unternehmensübergabe an Gustav Balk und Einstieg von Amandus
Dethlefsen. Eintragung ins Handelsregister unter dem Firmennamen Dethlefsen
& Balk „Theehandlung en gros“
Als der Firmengründer Gustav
C.H.J. Balk im Jahre 1870 verstarb, hinterließ er seinem Sohn Gustav Balk, der
schon mehrere Jahre in der väterlichen Firma tätig war, ein Unternehmen, das mit
Fug und Recht als sein ureigenes Schaffenswerk anzusehen war. Im gleichen Jahr
noch tat sich Gustav Balk mit dem Kaufmann Amandus Dethlefsen zusammen und baute
mit ihm unter dem Firmennamen „Dethlefsen & Balk - Theehandlung en gros“ das
Unternehmen weiter aus. Gleichzeitig wurde die Firma in die „Kleine
Reichenstraße 21“ verlegt. Im Oktober 1870 erfolgte die Eintragung ins
Handelsregister.
1878 – Erster Börsenplatz vor Pfeiler 14
Ab 1875 bestand
dann ein Banco-Conto unter eigenem Namen bei der „Commerz- und Disconto-Bank“ in
Hamburg. Schließlich, im Jahre 1878, erhielt Dethlefsen & Balk ihren ersten
Börsenplatz vor Pfeiler 14. Die Börse war damals unter anderem Treffpunkt für
Hamburger Kaufleute, die sich dort täglich versammelten, um ihre Geschäfte zu
besprechen und abzuschließen. Kauf und Verkauf wurde ohne lange schriftliche
Verträge durch Handschlag besiegelt.
1892 – Umzug in die Hamburger Speicherstadt, Holländischer Brook
22
Als dann in den achtziger Jahren des 19. Jahrhunderts innerhalb
des Hafens der Freihafen entstand und dort im nördlichen Teil von 1881 bis 1888
die Speicherstadt, der größte zusammenhängende Lagerhauskomplex der Welt, gebaut
wurde, zog die Firma 1892 erneut um und mietete in der Speicherstadt,
„Holländischer Brook 22“ Kontor- und Lagerräume an.
1893 – Ausscheiden von Amandus Dethlefsen. Übergabe des Unternehmens
an Heinrich R.G. Balk
1893 schied Amandus Dethlefsen nach 23jähriger
Tätigkeit als Kompagnon aus dem Unternehmen aus. Gleichzeitig trat mit Heinrich
R.G. Balk die dritte Generation in die Firma ein. Mit dem Ausscheiden Gustav
Balks im Jahre 1899 übernahm sein Sohn Heinrich R.G. Balk die Firma als
Alleininhaber. Als technisch sehr fortschrittlich muss beurteilt werden, dass in
dieser Zeit auch der erste Fernsprecher in der Firma installiert wurde.
1904 – Mitglied der „Versammlung eines Ehrbaren Kaufmanns zu Hamburg
e.V.“
Im Jahre 1904 wurde Heinrich Balk eine besondere Ehre zuteil:
Er wurde Mitglied der „Versammlung Eines Ehrbaren Kaufmanns zu Hamburg
e.V.“.
1905 zog sich Heinrich Balk dann aus dem aktiven Geschäftsleben
zurück und verkaufte die Firma. Mit ihm endete die Ära der Gründerfamilie
innerhalb der Firma Dethlefsen & Balk.
Der neue Inhaber, Hugo Emil
Erhardt Baumgarten, strukturierte das Unternehmen um. Im selben Jahr noch führte
er unsere auch heute noch bekannte Telex-Adresse "PECCO" ein. Über das Ausmaß
der Aktivitäten in dieser Zeit ist nichts bekannt, jedoch, wahrscheinlich um den
Geschäftsaufwand nicht allein bewältigen zu müssen, nahm Hugo Baumgarten mit
Caesar Christian Albert Bethe einen Teilhaber in das Unternehmen auf und
gründete eine offene Handelsgesellschaft. Die neue Firmenanschrift lautete nun
„Pickhuben No. 6“.
Die Jahre des Ersten Weltkrieges, Inflation und
Wirtschaftskrise fügten dem Unternehmen großen Schaden zu. Dank gefestigter
Geschäftsbeziehungen aber überlebte die Firma diese schwere
Zeit.
1931 – Umwandlung des Unternehmens in eine GmbH
Im Jahre
1931 wurde das Unternehmen mit einem Stammkapital von 20.000 Reichsmark in eine
GmbH umgewandelt. Geschäftsführer wurden die beiden Mitgesellschafter Baumgarten
und Bethe. Durch den Tod Hugo Baumgartens im Jahre 1932 wurde Albert Bethe
alleiniger Geschäftsführer. 1933 erhielt der Mitarbeiter Curt Julius Peter
Schmoller Prokura und wurde 1935 zum Geschäftsführer bestellt. 1937 wurde die
GmbH aufgelöst und das Vermögen auf die neu gegründete offene
Handelsgesellschaft, mit den Inhabern Curt Schmoller und Albert Bethe,
übertragen. Mit dem 1939 einsetzenden Zweiten Weltkrieg verstarb Albert Bethe.
Curt Schmoller löste die offene Handelsgesellschaft auf und führte das
Unternehmen als Einzelfirma allein weiter.
1950 – Neuaufbau der Geschäftsbeziehungen durch Curt Schmoller nach
schweren Kriegsjahren. Adresse des Unternehmens: Sandtorkai 2/3 in der Hamburger
Speicherstadt
In der schweren Zeit nach dem zweiten Weltkrieg, der
ein fast völliges Erliegen der Geschäftstätigkeit mit sich brachte, begann der
mühselige Wiederaufbau. Weil mit Tee allein der Geschäftsbetrieb nicht
aufrechterhalten werden konnte, wurden auch Fischereierzeugnisse importiert. Da
ein Handelserfolg jedoch ausblieb, gab man diesen Geschäftszweig bereits im
Folgejahr wieder auf.
Ab 1950 kam das Teegeschäft wieder in Schwung; die
Geschäftsbeziehungen zu Kunden im In- und Ausland wurden erneut aufgenommen. Die
Geschäftsräume befanden sich zwischenzeitlich am „Sandtorkai 2/3“.
1970 – Umwandlung des Unternehmens zur GmbH. Sortimentserweiterung
mit aromatisiertem Tee und erste Handelsaktivitäten mit
Teezubehör
Im Jahre 1970 dann verkaufte Curt Schmoller seine Firma.
Das Unternehmen wurde wieder in eine GmbH umgewandelt und hatte in der jüngeren
Vergangenheit folgende Geschäftsführer:
1972 Erhard Büttner, 1973 Walter
Stahl, 1974 Dr. Klaus L. Diemer und Gunter Petermann, 1974 Mathias Kloth und
Walter Stahl.
Mitte der 70er Jahre begann Dethlefsen & Balk GmbH
zusätzlich den Handel mit Teezubehör und legte hiermit einen entscheidenden
Grundstein für die Zukunft.
Um dann in dieser Zeit auch den wachsenden neuen
Kundenkreis der Teefachgeschäfte schneller und gezielter bedienen zu können,
wurde der Hauptsitz der Firma im Jahre 1978 in das Hamburger Stadtgebiet,
„Wandalenweg 26“ verlegt und hier ein weiteres Lager errichtet. Im Freihafen
verblieb das Importlager, in dem auch weiterhin alle Teespezialitäten
bereitgehalten wurden.
Ab 1980 – 150 Jahre D&B - Spezialisierung zur Belieferung von
Teefachgeschäften mit Tee und Teezubehör. Erster Katalog mit standardisierten
Tees und Teezubehör
1980 wurde Hans Jürgen Glänzel, seit 1962 im
Teehandel tätig, zum Geschäftsführer bestellt. In der nun folgenden Zeit wurde
das Unternehmen weiter ausgebaut, rationalisiert und modernisiert. Aus dem
Zubehörangebot der 70er Jahre wurde nach und nach ein Sortiment, das heute als
marktführend angesehen werden muss.
Die Firma Dethlefsen & Balk hat
sich zwischenzeitlich neben dem Teeimport, -export und -großhandel auch auf die
Belieferung von Teefachgeschäften spezialisiert und bietet in diesem
Geschäftszweig ständig ca. 300 Teesorten als Standardprogramm, in praktischen
1-kg-Aromaschutzbeuteln abgefüllt, an.
Der Großhandel mit Zubehör, vom
Teesieb über den Samowar bis zu Teeservicen und Kandis, von Stövchen über
Teebonbons bis zu Bechern und Schmuckdosen beträgt zwischenzeitlich ca. die
Hälfte des Umsatzes.
1998 – Übernahme der Geschäftsführung von Jens Meier und Marcus
Clausen
Die bis heute in ihrer Position agierenden Geschäftsführer
haben von Beginn an diverse Neuerungen eingeführt und parallel neue Wege
beschritten, so dass sich bis heute ein modernes Unternehmen formiert hat. Aber
alles der Reihe nach…zunächst wurde das Lager streckenweise umgebaut und eine
neue Lagertechnik eingeführt. Diese Optimierungen führten zu einer starken
Verbesserung des Services und zu kürzeren Lieferzeiten. Das hatte zur Folge,
dass unser Unternehmen für den Kunden noch verlässlicher und berechenbarer
wurde. Ein in seiner Form einzigartiger Katalog wurde konzipiert und bildet
zusammen mit einem exklusiven Sortiment und modernem Kundenservice die Basis des
ständig wachsenden Erfolgs.
Erweiterungen im Tee-Einkauf hatten eine
Sortimentsoptimierung und eine starke Fokussierung auf das Kreieren neuer
innovativer Sorten zur Folge. So führen wir neben zahlreichen Klassikern auch
viele Kreationen, die durch ihre Einzigartigkeit eine Alleinstellung am Markt
besitzen und für die Komplettierung eines Sortimentes unverzichtbar
sind.
Im Zubehör-Bereich wurde das Sortiment zu einem der Stärksten in
der Tee-Branche entwickelt. Das Kreieren von eigenen Produkten und Designs
konnte sich am Markt so erfolgreich umsetzen, dass heute diese Produkte schon
bei der Markteinführung als Umsatzgaranten gewertet werden. Von der stark
verfolgten Strategie, Artikel mit Alleinstellungscharakter im Eigendesign zu
kreieren, partizipieren in erster Linie unsere Kunden, die ein nachgefragtes
wettbewerbsstarkes Sortiment anbieten können.
2002 – Expansion und Umzug in den Hermann-Wüsthof-Ring in
Hamburg
2002 war ein für das Unternehmen sehr prägendes Jahr. Um den
ständig neuen Anforderungen im Lager und Verwaltung gerecht zu werden sind wir
im Sommer in ein eigenständiges modernes Gebäude mit guten Lagermöglichkeiten
gezogen. Die Abläufe intern, im Unternehmen, sowie nach außen konnten durch
diesen Schritt bis zu dem heutigen Status optimiert werden. Aber nicht nur der
Umzug war 2002 prägend. In langer Vorarbeit vorbereitet wurde erstmals in diesem
Jahr das Kaffee-Sortiment vorgestellt. Mit einer Auswahl von 15 erlesenen
Kaffeespezialitäten bester Qualität und einem exklusiven Zubehör-Sortiment wurde
ein weiterer Meilenstein in der D&B-Geschichte gelegt. Mit dem Erfolg des
neuen Kataloges wurden alle Erwartungen übertroffen. Mittlerweile wächst auch
dieses Sortiment stetig.
2003 – Marktführer im Bereich Teezubehör
2004 – Digitalisierung: D&B
geht online. Installation des ersten B2B Web-Shops und Gründung einer
Tochtergesellschaft in den USA. Sortimentserweiterung durch exklusive
Confiserie-Spezialitäten und Premium-Kaffee aus der eigenen Rösterei
2006 –
Modernisierung des EDV-Lagersystems durch den Einsatz einer
„Pick-by-Voice“-Lösung und Anmietung weiterer Lagerflächen
2008 –
Modernisierung der Teeproduktion
2010 – Erweiterung der Kaffeerösterei um
eine zweite Röstanlage
2012 – Erstmals über 100 Mitarbeiter
2016 –
Modernisierung der Tee- und Kaffeeproduktion, Erweiterung des Auslieferungslager
und des Verwaltungsgebäudes und Launch der eigenen Eisteemarke „Tea on the
Beach“
2017 – Launch der Teemarke „Tea since 1836“
2019 – Erstes
Elektro-Auto im D&B Fuhrpark
2020 – Aus- und Umbau von Präsentations- und
Verkostungsräumen
2021 – Relaunch des Facelifts der Café Cult
Verpackungsmaterialien